News

Blackout und zukunftsorientiertes Bauen

Blackout und zukunftsorientiertes Bauen

In Zeiten wachsender Unsicherheiten – sei es durch den Klimawandel, geopolitische Spannungen oder technologische Abhängigkeiten – rückt ein Thema zunehmend in den Fokus: der Blackout. Dieses Szenario, das einst als unwahrscheinlich galt, wird heute von Experten ernsthaft diskutiert und teilweise sogar als realistisch eingestuft. Parallel dazu wächst das Interesse an zukunftsorientiertem Bauen – einem Bauen, das nicht nur ökologisch ist, sondern auch widerstandsfähig, flexibel und unabhängig. Die Schnittmenge dieser beiden Themen ist größer, als es auf den ersten Blick scheint – und sie ist entscheidend für unsere Zukunftsfähigkeit.

Was genau ist ein Blackout – und warum ist er so gefährlich?

Ein Blackout ist mehr als ein Stromausfall: Er betrifft nicht nur einzelne Haushalte oder Regionen, sondern führt zum Zusammenbruch ganzer Stromnetze über große Flächen. Die Wiederherstellung kann Stunden bis Tage dauern. Dabei entstehen massive Störungen in nahezu allen Lebensbereichen. Hier ein paar Beispiele:

  • Wasserversorgung bricht zusammen, da Pumpen ohne Strom nicht funktionieren
  • Heizungssysteme fallen aus, selbst Gas- oder Pelletheizungen benötigen eine elektronische Steuerung
  • Kommunikation versagt, da Mobilfunkmasten und Internetknoten ohne Notstrom abschalten
  • Supermärkte können nicht mehr kühlen, kassieren oder nachbestellen
  • Tankstellen liefern keinen Treibstoff, da Pumpen nicht funktionieren
  • Ampeln, Züge und Lifte bleiben stehen, was das öffentliche Leben lahmlegt
  • Geld - Bankomaten und bargeldloses Bezahlen funktionieren nicht

Die Gefahr eines Blackouts entsteht meist nicht durch eine einzelne Ursache, sondern durch eine Kettenreaktion im Stromnetz – etwa durch Überlastungen, Cyberangriffe, technische Defekte oder extreme Wetterereignisse.

Zukunftsorientiertes Bauen – mehr als „nur ökologisch“

Beim Begriff zukunftsorientiertes Bauen denken viele zuerst an Passivhäuser, Holzbau oder Wärmedämmung. Diese Aspekte bleiben zentral, aber in Zeiten zunehmender Krisen wird ein weiterer Gedanke entscheidend: Resilienz.

Resilientes Bauen bedeutet, Gebäude so zu planen und auszustatten, dass sie auch in Krisensituationen funktionieren. Es verbindet Nachhaltigkeit mit technologischer Unabhängigkeit, Anpassungsfähigkeit und Sicherheit.

Wichtige Elemente sind:

1. Energieautarkie

Ein Haus, das selbst Strom erzeugt (z. B. durch Photovoltaik), speichert (Batteriesysteme) und ggf. sogar Energie ins Netz einspeist, kann im Falle eines Blackouts weiter betrieben werden – zumindest in Grundfunktionen wie Licht, Kühlung, Kommunikation und Heizung.

Beispiel: Ein Einfamilienhaus mit 10 kWp PV-Anlage und 15 kWh Batteriespeicher kann mehrere Tage autark überstehen – vor allem, wenn energiesparende Geräte und ein intelligentes Lastmanagement integriert sind.

2. Alternative Heizsysteme

Wärmepumpen sind im Alltag sehr effizient – aber bei Stromausfall nutzlos. Zukunftsorientiertes Bauen ergänzt sie daher mit stromunabhängigen Heizformen wie:

  • Holzöfen oder Kachelöfen
  • Notstromfähige Pelletheizungen
  • Warmwasserspeichern mit thermischer Solaranlage

So bleibt zumindest eine Grundversorgung mit Wärme möglich – auch im tiefsten Winter.

3. Trinkwasserversorgung und Wassermanagement

Wasserversorgung ist bei Blackouts ein kritischer Punkt. Zukunftsorientierte Gebäude integrieren:

  • Zisternen zur Regenwassernutzung (z. B. für WC, Garten)
  • Filteranlagen, um Regenwasser im Notfall auch trinkbar zu machen
  • Wasserbevorratung im Haus (z. B. 100–200 Liter)

4. Notstromversorgung und Haustechnik

Gebäude mit durchdachter Infrastruktur integrieren:

  • Inselbetrieb-fähige PV-Anlagen
  • Kleinwindkraftanlagen oder Mini-BHKW
  • Steckdosenkreise mit Umschaltung auf Notstrom
  • Netzunabhängige Smart-Home-Systeme, die auch offline steuerbar sind

So bleibt ein Mindestmaß an Komfort und Funktionalität erhalten – sogar bei einem Netzausfall.

5. Räume für Bevorratung und Notfallnutzung

Zukunftsorientierte Planung berücksichtigt auch:

  • Lagerflächen für Vorräte (Lebensmittel, Wasser, Medikamente)
  • Mechanische Alternativen (z. B. Fensterlüftung statt elektrisch gesteuerter Systeme)
  • Multi-Use-Räume, die bei Stromausfall zum zentralen Aufenthaltsraum mit Notheizung und Kochausrüstung werden können

Wie ergänzen sich beide Themen?

Ein Blackout zeigt uns schonungslos, wie abhängig wir von Strom und zentralen Versorgungssystemen sind. Zukunftsorientiertes Bauen bricht diese Abhängigkeit gezielt auf, indem es:

  • unabhängige Strukturen schafft,
  • den Eigenversorgungsgrad steigert,
  • und Sicherheitsaspekte in die Bauplanung integriert.

Je häufiger extreme Wetterereignisse, Energiekrisen oder politische Spannungen auftreten, desto wertvoller wird ein Haus, das auch unter erschwerten Bedingungen lebensfähig bleibt.

Das heißt: Blackout-Vorsorge ist ein Qualitätsmerkmal zukunftsorientierter Architektur – sie schützt nicht nur das Gebäude, sondern auch seine Bewohner.

Fazit: Sicherheit ist die neue Nachhaltigkeit

Die Bauweise der Zukunft muss mehr als nur CO₂-neutral sein – sie muss auch krisenfest sein. Blackouts, Naturkatastrophen oder Engpässe in der Infrastruktur lassen sich nicht vollständig vermeiden, aber wir können uns darauf vorbereiten.

Zukunftsorientiertes Bauen bietet genau diese Vorbereitung: Es ist eine strategische Investition in Selbstbestimmung, Sicherheit und Nachhaltigkeit. Wer heute baut, sollte sich nicht nur fragen: „Wie energieeffizient ist mein Haus?“ – sondern auch:
 „Wie gut komme ich darin zurecht, wenn morgen der Strom ausfällt?“

Kontakt

Sie haben Fragen?

E-Mail

office@kaltenreiner.at

Telefon

+43 7252 70925

Adresse

Betriebspark 5, 4451 St.Ulrich/Steyr

Büro Öffnungszeiten

Mo-Do 7:30-12:00 und 13:00-16:00 Uhr
Fr 7:30-14:00 Uhr
und nach Vereinbarung

Ihr Baumeister

Ihr Baumeister

Neubau Umbau Zubau Planung Statik Bauleitung Sanierung